Rückblick auf die Tour

24 08 2014

Heute, an unserem letzten Reisetag, gibt es ein paar Bilder von unserer Route, uns auf der Fehmarnsundbrücke und in Lübeck als Rückblick – und wir verabschieden uns bis zum nächsten Mal Reiseblog!

Radtour Brücke1 Brücke2 Holstentor





Landkreis Ostholstein – Mann, ist der groß, Mann!

22 08 2014

Zurück in Deutschland führt uns die Fahrradroute mitten durch den Urlaub unzähliger Leute an der Ostsee. Von Burg auf Fehmarn sind wir (schiebend) über die Fehmarnsundbrücke, auf der ein Respekt gebietender Wind wehte. Allerdings haben wir nach der Tortur von Lolland (lol :D) nie wieder das Gefühl gehabt, es wäre härter als zuvor:

Der nächste Stopp war Dahme, allerdings nur für ein Eis – denn Michael war in Fahrradlaune, und so haben wir erst in Kellenhusen das Zelt aufgeschlagen. Der dortige Zeltplatz war der einzige unserer Reise, auf der es morgens Brötchen gab, ohne dass man sie am Vortag hätte bestellen müssen. Um es mit Anna zu sagen: „Wenn man mit niedrigen Standards startet, kann man sich später über alles Mögliche freuen!“

Fehrmarnsundbrücke

Die Fehmarnsundbrücke von der Seebrücke in Dahme aus gesehen.

Am folgenden Tag sind wir nach Scharbeutz – das deutlich schicker, teurer und näher am Meer liegt als es klingt! In einem Thermalbad mit Saunalandschaft und Rutschen mit Zeitmessung (!!!) haben wir den Abend spaßig ausklingen lassen. Entlang des Radwegs an der Küste war bestechend deutlich, welche Gemeinden mit Geld um sich werfen können, und wie sich der öffentliche Raum damit gestalten lässt. Großartig ausgebaute Radwege, großzügige Fußgängerzonen, extravargante Beleuchtung – es fehlte an nichts. In Timmendorfer Strand wurde das ganze auf die Spitze getrieben. Es schien, Autos unter 3 Tonnen Gesamtgewicht (inklusive Schmuck der Halterin) seien verboten.

Zusammenpacken nach dem Zelten – mit der Routine sind wir … eher nicht schneller geworden :P

Zusammenpacken nach dem Zelten – mit der Routine sind wir … eher nicht schneller geworden 😛

Von Travemünde (Pommes!) ging es nach Lübeck – aus einer fahrlässigen Laune heraus über die „Nebenstrecke“.  Diese war leider teilweise nicht (so gut) ausgebaut 😉 Mit Pferden statt Fahrrädern wäre es aber eine super Strecke! Nun sind wir in Lübeck in der Jugendherberge untergekommen – nachdem wir buchstäblich auf den letzten 500 Metern von einem Regenschauer erwischt worden waren. Aber was soll’s – größtenteils war das Wetter sehr gut zu uns.

Wo der Waldweg zur Fahrradroute wird!

Wo der Waldweg zur Fahrradroute wird!

Morgen soll es dann weiter nach Bad Oldesloe gehen und von dort aus dann am Sonntag zurück nach Hamburg. Dass sich der Urlaub so langsam und stetig der Heimat nähert fühlt sich zum Teil komisch an, aber wir freuen uns auf das Gefühl, mit ungefähr 350 Kilometern auf der Uhr in unseren Hof einzurollen. Spätestens dann werdet ihr nochmal von uns hören. Bis dann!





Vom Winde verweht

19 08 2014
Einen Abend lang war dieser Ofen unser bester Freund.

Einen Abend lang war dieser Ofen unser bester Freund.

Drei wechselhafte Tage liegen hinter uns! Sonntag haben wir es leider nicht geschafft, aus Faxe Ladeplads weiterzufahren, denn es hat stetig geregnet, und die Aussicht, schon nass aufzubrechen, hat uns abgeschreckt. Leider waren auch alle Versuche fruchtlos, es uns schön zu machen: Der Campingplatz war wie ausgestorben, das Zelt wurde undicht, der Strand war eine Rotalgen-Halde, das italienische Restaurant eine verkleidete Dönerbude und das Dorfleben bestand aus Trinkern vor der Tankstelle. Einziger Lichtblick war eine Hütte auf dem Zeltplatz, in der wir untergekommen sind. Dort gab es einen Holzofen, den wir zum Trocknen diverser Kleidung einsezten konnten und ein bisschen Zeit mit Lesen und Abendessen verbracht haben. Trotzdem war die Stimmung auf einem echten Tiefpunkt, und wir wussten nicht recht, wohin – denn in 40 Kilometern Reichweite schien keine Stadt zu liegen, die Besseres versprach.

Im Zoo haben wir am Affen-Ausmalwettbewerb teilgenommen. Der Sieg ist uns gewiss.

Im Zoo haben wir am Affen-Ausmalwettbewerb teilgenommen. Der Sieg ist uns gewiss.

Am Montag ging es trotzdem weiter: In den frühen Morgenstunden haben wir eine Lücke im Regen abgepasst und haben uns (auch wegen einer Sturmwarnung) nicht weiter auf unserer Route bewegt, sondern sind in eine andere Richtung zum nächsten Bahnhof gefahren, der 20 Kilometer entfernt lag. Da müssen wir zugeben, dass wir etwas geschummelt haben: Die Regionalbahn hat uns von der Insel Sjælland nach Nykøbing auf der Nachbarinsel Falster gebracht, die wiederum am Übergang zur Insel Lolland (lol! :D) liegt.

Dort haben wir in einem reizenden Pizzarestaurant von der Gaststätten-Mutti den richtigen Tipp bekommen, in der Jugendherberge zu übernachten (denn vorbereitet waren wir auf die Stadt ja nicht wirklich). Bis die Rezeption wieder geöffnet hatte, haben wir uns die Zeit im benachbarten Zoo vertrieben und konnten uns gerade noch zurückhalten, dutzendweise süße Stofftiere zu kaufen. Auf dem Zimmer haben wir wieder Klamotten getrocknet und uns sortiert. Die Nacht in der Jugendherberge war angenehm warm, weich und frei von Insekten.

Halbzeit!

Halbzeit!

Heute ging es, nach etwas Diskussion über das weitere Vorgehen, einmal quer über die Insel Lolland (lol! :D) zum Fährhafen in Rødby. In der Jugendherberge waren wir noch gewarnt worden, dass Südwesten eine harte Reiserichtung sei, denn daher wehte den ganzen Tag der nicht gerade schwache Wind. Trotzdem haben wir mit im Schnitt sensationellen 9 Kilometern pro Stunde die 45 Kilometer bewältigt und die Fähre nach Fehmarn bestiegen. Das letzte Stück des Wegs war eine Art Obst-Fahrradstrecke: Ein schmaler Pfad zwischen Baumreihen (windgeschützt!), und alle 100 Meter ein Obstbaum: Pflaumen, Äpfel, Brombeeren, Marillen und mehr hingen in den Fahradweg und lagen im Gras verstreut. Ein kleines Schlaraffenland!

Das schönste Stück Weg auf Lolland (lol! :D)

Das schönste Stück Weg auf Lolland (lol! :D)

Nach einem anstrengden letzten Stück von Puttgarden nach Burg auf Fehmarn sind wir wieder in der Jugendherberge abgestiegen, bevor morgen die Fahrt durch Deutschland von Fehmarn nach Hamburg beginnt.





Drei Tage auf Rädern

16 08 2014
Vor den Wildcamper-Abwehrhubschraubern der Königlichen Luftwaffe waren wir offenbar gut genug versteckt.

Vor den Wildcamper-Abwehrhubschraubern der Königlichen Luftwaffe waren wir offenbar gut genug versteckt.

Hallo! Nun haben wir zwei Nächte im Zelt hinter uns, und jetzt können wir’s ja erzählen: Bei der ersten waren wir nicht so sicher, wie es ausgeht 😉 Nachdem wir über eine Stunde in einem Gewerbegebiet nach einem Zeltplatz gesuch haben, der laut Navigationsgerät da sein sollte aber irgendwie nicht da war, sind wir auf einer Wiese über dem Kalksee von Karlstrup zu der Einsicht gekommen, dass wir keinen besseren Platz zum Zelten mehr finden werden.

Au weia! Wild zelten! In Dänemark, wo das gar nicht erlaubt ist! Wir haben uns den ganzen Abend in Handschellen gesehen und bei jedem Geräusch erschrocken – aber letztlich konnten wir unseren inneren Deutschen überwinden und dort die Nacht im Zelt verbringen. Am nächsten Tag waren wir schon so weit entspannt, dass wir uns am See gewaschen und gefrühstückt haben. Ein wirklich schöner Ort!

Mit diesem Anblick wurden wir belohnt.

Mit diesem Anblick wurden wir belohnt.

Am nächsten Tag haben wir nur eine kurze Tour von etwa 20 Kilometern gemacht und in Køge auf einem Zeltplatz kampiert. Dort sind haben wir in der Innenstadt auf unsere Geldspar-Pläne gepfiffen und leckere Pizza in einer Pizzeria gegessen, wo ein junger Kerl auf der Gitarre gespielt hat, offenbar nur für eine kostenlose Cola und die Chance, für 50 Kronen seine CD zu verkaufen. Sehr nett!

Heute haben wir dagegen mit 55 Kilometern den gemeinsamen Streckenrekord gesetzt. Auf der Halbinsel Stevens Klint haben wir einen Leuchtturm an einer Steilklippe besucht, von dem aus man die Øresund-Brücke und Schweden selbst sehen konnte.

Blick von der Klippe beim Leuchtturm Stevens Fyr.

Jetzt sind wir in Faxe Ladeplads – dem alten Kalk-Verladehafen des Städtchens Faxe (das mit der Brauerei), das fünf Kilometer entfernt liegt. Leider sind diese beiden Orte so klein, dass es nicht wirklich etwas zu tun oder zu sehen gibt. Morgen wollen wir unser Glück in Præstø versuchen, bevor wir dann den Sprung machen, Dänemarks größte Insel Sjælland (auf der auch Kopenhagen liegt) wieder zu verlassen. Bis demnächst also!

Den Horizont fest im Blick!

Den Horizont fest im Blick!